Hund und Kind (Kleinkind) Beratung
Baby und Hund oder später Kind und Hund ist ein umfassendes Thema und größer als es den meisten vielleicht auf Anhieb bewusst ist.
Wenn alles gut geht, dann ist es eine der schönsten Erfahrungen für ein Kind zusammen mit einem Hund aufzuwachsen. Man sollte sich aber keine Illusionen machen, denn diese Idylle gibt es oft nicht auf Anhieb und in den allermeisten Fällen auch nicht ohne Training und Management.
Es soll auf dieser Seite überhaupt nicht darum gehen, dir Angst zu machen. Viel mehr geht es mir darum, dich ein wenig auf die Situation vorzubereiten, die da auf dich zukommt, denn es ist ein Balanceakt einem Baby und einem Hund gerecht zu werden.
Hunde bemerken die Schwangerschaft meist zuerst
Hunde sind mithilfe des Jacobsonschens Organs in der Lage, hormonelle Veränderungen geruchlich wahrzunehmen. Das bedeutet, dass dein Hund die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft eventuell sogar vor allen anderen bemerkt.
Die hormonell bedingte Veränderung des Körpergeruchs, kann bei einem Hund bereits früh zu Verhaltensänderungen führen. Wie dein Hund auf diese Veränderung reagiert, kann man nicht vorhersagen, von anhänglich und verschmust, bis distanziert oder unruhig ist alles möglich. Vielleicht verändert sich dein Hund überhaupt nicht, auch das ist möglich.
Bemerkst du erste Verhaltensveränderungen bei deinem Hund, die mit der Schwangerschaft in Verbindung stehen könnten, ist ein guter Zeitpunkt gekommen, mit dem Training zu beginnen.
Wenn dein Hund sonst überall liegen konnte und durfte, kannst du beispielsweise damit beginnen einen Ruheplatz bzw. Rückzugsort aufzubauen. Das gibt dir später die Möglichkeit, deinen Hund auf diesen Platz zu schicken ohne, dass er dabei Stress hat und dein Hund hat einen Ort, an den er sich zurückziehen kann. Durfte dein Hund bisher im Bett schlafen, solltest du dir frühzeitig überlegen, ob du das in Zukunft auch so möchtest?
Wenn dein Hund dazu neigt, seine Spielzeuge zu verteidigen, dann ist die Schwangerschaft der richtige Zeitpunkt daran zu arbeiten.
Es gibt noch so viel mehr, du kannst z.B. bereits während der Schwangerschaft üben, mit Hund und Kinderwagen spazieren zu gehen, denn auch das ist eine neue Situation für deinen Hund. Alles, was sich vorher üben lässt, mindert den Stress des Hundes, wenn das Baby da ist.
Hund und Baby zusammenführen
Der große Tag ist da, das Baby kommt und alle sind in heller Aufregung und das gilt natürlich auch für deinen Hund. In den meisten Fällen sind die frische Mama und das Baby noch einige Zeit im Krankenhaus. In dieser Zeit kümmert sich die Partner*in, ein Familienmitglied oder Freunde, um den Hund.
Bei bereits im Haushalt lebenden Personen sind oft keine besonderen Vorbereitungen notwendig. Sind allerdings beide Elternteile des Neugeborenen im Krankenhaus und es kümmert sich jemand anders um den Hund, dann kann es ratsam sein, diese Situation vorher zu üben. Wer auch immer auf deinen Hund aufpasst, kann im Vorfeld der Geburt schon einige Übungsrunden gehen.
Wenn du das erste Mal mit deinem Baby nach Hause kommst, wird die Aufregung bei deinem Hund vermutlich riesig sein. Versuch in dieser Situation ruhig zu bleiben und hab Nachsicht mit der Aufregung deines Hundes. Sobald es möglich ist, kannst du ihn für ruhiges Verhalten loben.
Was du natürlich nicht machen solltest, ist dem Hund das Neugeborene unter die Nase zu halten. Den Geruch konnte er im besten Falle bereits durch ein Tuch kennenlernen und für den Rest ist immer noch mehr als genug Zeit, wenn mehr Ruhe eingekehrt ist.
Hund und Baby im Alltag
Bis das Baby anfängt durch die Räume zu krabbeln, Spielzeug zu verteilen und vielleicht auch deinen Hund zu belagern, dauert es noch ein bisschen. Bevor es so weit ist, sind es besonders häufig die Geräusche und vor allem das Schreien des Babys, das empfindlichen Hunden zu schaffen macht.
Achte darauf, ob dein Hund auf Geräusche deines Babys reagiert und starte, falls es notwendig wird, zügig damit deinen Hund positiv zu bestärken. Idealerweise belohnst du ihn immer dann, wenn er ruhig bleibt, während das Baby schreit oder brabbelt.
Das war nur ein Beispiel von dem, was dich erwarten könnte und das Leben mit einem Baby verändert sich ständig. Wie bereits erwähnt, ist es immer ein Balanceakt, dem neugeborenen Familienmitglied und dem Familienhund gerecht zu werden. Manchen Hunden fällt es leicht in den neuen Alltag einzutauchen, andere haben ihre Schwierigkeiten.
Mein wichtigster Tipp zum Thema Baby und Hund, den ich dir als Hundetrainern, Erzieherin, Mutter und Hundehalterin geben kann, bleib aufmerksam und nimm Veränderungen deines Hundes ernst und trainiere mit deinem Hund das gewünschte Verhalten.
Hund und Kind zusammenführen
Natürlich gibt es nicht nur die Situation, in der ein Baby zu einem Hund dazu kommt. Die meisten Kinder lieben Hunde und viele Kinder wünschen sich einen Familienhund. Oder der Wunsch geht von den Eltern aus, denn sie wissen, wie sehr ein Tier das Familienleben bereichern kann.
Größere Kinder sind aber keine Garantie, dass das Zusammenleben von einem Hund oder einem Welpen immer glattläuft. Kinder müssen den richtigen Umgang mit einem Hund lernen und auch ein Hund muss lernen, mit Kindern zusammenzuleben. Egal zu welchem Zeitpunkt eure gemeinsame Reise beginnt, ein professionelles Hund-Kind-Coaching kann helfen, wenn es zu Schwierigkeiten kommt.
Beratung gefällig?
Ich bin nicht nur Hundetrainerin, sondern auch Erzieherin, Mutter und Halterin von zwei, sehr unterschiedlichen Hunden. Das Thema Hund und Kind bzw. Hund und Baby liegt mir durch meine eigene Situation mehr denn je am Herzen.
Falls du im Alltag mit Baby oder Kind und Hund an deine Grenzen kommst, hab keine Angst davor dir Hilfe zu suchen. Ich biete Onlineberatungen zu diesem Thema und kann dich auf jedem Zeitpunkt deiner Reise unterstützen. Am besten rufst du mich einfach an, schreibst mir eine WhatsApp oder Mail und erzählst mir, was bei euch los ist.